Die Schulzeit sollte für die Kinder eine Zeit des Lernens, der Freundschaften und des Wachstums sein. Doch nicht alle erleben diese Phase sicher und behutsam – aufgrund von Mobbing in der Schule. Dieser Artikel soll Ihnen dabei helfen, Mobbing zu verstehen, Anzeichen bei Ihrem Kind zu erkennen und zu wissen, wie Sie im Ernstfall richtig und wirksam handeln können.
Erfahren Sie deshalb in diesem Artikel:
- Was genau Mobbing in der Schule ist
- Welche Arten es von Mobbing gibt
- Welche Anzeichen es bei Betroffenen gibt
- Und was Sie als Elternteil tun können, um Ihr Kind zu unterstützen
Mobbing findet jedoch nicht nur in der Schule statt. Durch die niedrigere Hemmschwelle und die Anonymität im Internet werden immer mehr Kinder Opfer im Netz. Dies wird dann als Cybermobbing bezeichnet.
Die häufigsten Arten von Mobbing

- Verbales Mobbing: Beschimpfungen, Verbreitung von Gerüchten, Hänseleien und Demütigungen.
- Körperliches Mobbing: Schlagen, Treten, Schubsen oder die Zerstörung von Eigentum (z. B. zerrissene Hefte, ein kaputter Rucksack).
- Soziales Mobbing: Bewusster Ausschluss aus der Gruppe, gezieltes Ignorieren und soziale Isolation.
- Cybermobbing: Beleidigungen, Drohungen oder das Bloßstellen durch Fotos und Videos über WhatsApp, soziale Medien oder andere Online-Plattformen.
- Sexuelles Mobbing: Verbale, körperliche und digitale Angriffe, bei denen Grenzen überschritten werden, wie durch anzügliche Kommentare, unangemessene Berührungen oder das Verbreiten intimer Aufnahmen.
Mobbing bei besonders gefährdeten Gruppen

Mobbing ist ein Thema, das viele Kinder und Familien direkt betrifft. Statistiken zeigen, dass jeder sechste Schüler in Deutschland gemobbt wird, das entspricht etwa 16% aller Schulkinder. In vier von fünf Fällen finden Mobbing-Vorfälle unmittelbar in der Schule statt. Der Trend für Cybermobbing nimmt jedoch auch deutlich zu: 17% der Jugendlichen hatten bereits Erfahrungen mit Mobbing in der digitalen Welt, die Tendenz ist steigend.
Besonders gefährdet sind Jugendliche mit folgenden Eigenschaften:
- Jugendliche mit Beeinträchtigungen (etwa 44%)
- Jugendliche mit psychischen Beeinträchtigungen oder Suchtproblemen
- Jugendliche mit Migrationshintergrund (25-30%)
- LGBTQIA+-Jugendliche (40-50%)
Eltern sollten besonders aufmerksam sein, wenn ihr Kind zu einer dieser Gruppen gehört, um das Risiko von Mobbing frühzeitig einzuschätzen und entsprechende Hilfen einzufordern.
Wieso ist die Auseinandersetzung mit Mobbing wichtig?
Mobbing ist ein Thema, das viele Kinder und Familien direkt betrifft. Statistiken zeigen, dass jeder sechste Schüler in Deutschland gemobbt wird, das entspricht etwa 16% aller Schulkinder. In vier von fünf Fällen finden Mobbing-Vorfälle unmittelbar in der Schule statt. Der Trend für Cybermobbing nimmt jedoch auch deutlich zu: 17% der Jugendlichen hatten bereits Erfahrungen mit Mobbing in der digitalen Welt, die Tendenz ist steigend.
Auch die Wahrnehmung der Lehrkräfte ist alarmierend: Sie beobachten regelmäßiges Mobbing in der Schule – etwa ein Drittel sieht systematisches Ausgrenzen und Verspotten häufig im Schulalltag. Mobbing ist somit kein individuelles Problem, sondern spiegelt sich in der ganzen Schulkultur wider.
Besonders besorgniserregend ist, dass betroffene Kinder oft schweigen: Nur jedes dritte Kind, das von Mobbing betroffen ist, wendet sich im Rahmen von Präventionsprojekten aktiv an Erwachsene.
Anzeichen von Mobbing: Worauf Sie als Eltern achten sollten
Leidtragende Kinder reden oft aus Scham oder Angst nicht mit Bezugspersonen über das ausgesetzte Mobbing. Jedoch wird sich das Mobbing mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Veränderungen im Verhalten und durch körperliche Anzeichen bemerkbar machen.

Auffällige Veränderungen im Verhalten:
Das Kind…
- möchte plötzlich nicht mehr zur Schule gehen und klagt häufiger über Kopf- oder Bauchschmerzen
- zieht sich zurück und wirkt traurig oder ängstlich
- ist ungewöhnlich gereizt
- wird unerwartet schlechter in seinen schulischen Leistungen
- verliert das Interesse an Hobbys und trifft sich nicht mehr mit Freunden
- hat Schlafstörungen oder Albträume
Körperliche Anzeichen oder materielle Beschädigungen:
Das Kind…
- hat unerklärliche blaue Flecken, Kratzer oder andere Verletzungen
- hat zerrissene Kleidung oder beschädigte Schulsachen
- kommt öfter ohne Geld oder persönlichen Gegenständen nach Hause
- wird bei gewissen Themen plötzlich ängstlich oder abweisend (z. B. Cybermobbing – Thema: Smartphone oder Computer)
Mein Kind wird gemobbt – Was kann ich jetzt tun?
Sollte der Verdacht bestehen, dass Ihr Kind gemobbt wird, ist es entscheidend, dass Sie besonnen handeln:

Schaffen Sie eine ruhige und entspannte Gesprächsatmosphäre. Hören Sie Ihrem Kind aktiv zu, ohne es zu unterbrechen. Nehmen Sie die Gefühle und Ängste Ihres Kindes ernst und benennen Sie diese auch.
Machen Sie Ihrem Kind unmissverständlich klar, dass es nicht Schuld an dieser Lage ist. Vermeiden Sie Vorwürfe wie „Wieso hast du dich nicht gewehrt?“, vermitteln Sie stattdessen Sicherheit und Unterstützung.
Informieren Sie den Klassenlehrer oder die Vertrauenspersonen der Schule und schildern Sie Ihren Verdacht. Bitten Sie, wenn möglich, um ein persönliches Gespräch. Bleiben Sie dabei sachlich und schildern Sie Ihre Beobachtungen. Sie können auch konkrete Maßnahmen von der Schule fordern.
Konfrontieren Sie die Täter oder deren Eltern nicht direkt. Dies führt selten zu einer zufriedenstellenden Lösung und kann im schlimmsten Fall die Situation für Ihr Kind noch verschlechtern. Die Verantwortung zur Klärung liegt hier bei der Schule.
Sie können Screenshots von beleidigenden Nachrichten, Bildern oder Posts machen. Diese können als wichtige Beweise dienen.
Sollte Ihr Kind stark unter dem Mobbing leiden, zögern Sie nicht, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Schulpsychologen oder Erziehungsberatungsstellen sind hier geeignete Ansprechpartner.
Was Eltern tun können, um Mobbing vorzubeugen
Sie können viel dazu beitragen, Ihr Kind stark zu machen und präventiv gegen Mobbing zu wirken.
Sprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Kind über den Schulalltag, über seine Freundschaften, aber auch über Konflikte. Ein starkes Vertrauensverhältnis ist die beste Basis, da das Kind Sie als vertrauenswürdige Person in Bezug auf Mobbing offen ansprechen kann.
Loben Sie Ihr Kind für seine Stärken und ermutigen Sie es auch, eigene Interessen zu verfolgen. Selbstbewusste Kinder werden seltener zum Opfer von Mobbing.
Begleiten Sie Ihr Kind in der digitalen Welt. Sprechen Sie über die Gefahren von Cybermobbing und der öffentlichen Präsenz des Kindes in den sozialen Medien. Vereinbaren Sie klare Regeln für die Nutzung von Smartphone und Internet.
Zeigen Sie Ihrem Kind, wie man Konflikte fair und ohne Gewalt löst. Seien Sie ein Vorbild im Umgang mit anderen Menschen.
Erklären Sie Ihrem Kind, dass es wichtig ist, Unterstützung zu holen, wenn andere ungerecht behandelt werden. Erklären Sie ihm, dass es sich dabei nicht um Petzen, sondern um Zivilcourage handelt.
Kontakt zur Schule halten: Nutzen Sie die Möglichkeiten der Elternabende und der Sprechstunden, um sich über das soziale Klima in der Schulklasse zu informieren.

Kontakte, die Hilfe bei Mobbing in der Schule anbieten
Falls Sie weitere professionelle Hilfe benötigen, gibt es einige Anlaufstellen, an die Sie sich wenden können:
- Nummer gegen Kummer (für Kinder und Jugendliche): 116 111
- Elterntelefon: 0800 – 111 0 550
- Online-Beratung für Jugendliche und Eltern: www.bke-beratung.de
- Informationen zu Cybermobbing und Mediensicherheit: www.klicksafe.de
- Ansprechpartner vor Ort: Schulpsychologischer Dienst, Erziehungsberatungsstellen, Kinderschutzbund
Mobbing in der Schule ist ein ernstzunehmendes Problem, das die Seele eines Kindes tief verletzen kann. Als Elternteil sind Sie der wichtigste Verbündete Ihres Kindes. Sie können durch Aufmerksamkeit, offene Gespräche und eine gute Zusammenarbeit mit der Schule entscheidend dazu beitragen, dass Ihr Kind geschützt wird und ihm geholfen wird.

