Welche Erziehungsstile gibt es? Was für Charakteristika und Auswirkungen haben diese Erziehungsstile? Auf all deine Fragen bekommst du hier eine Antwort.
Denn in diesem Artikel gehen wir auf… :
- die vier bekannten Erziehungsstile in der Pädagogik (Erziehungswissenschaft) ein.
- die Charakteristika und Auswirkungen der Erziehungsstile ein.
- weitere Erziehungsstile ein.
Los geht’s!
Erziehungsstile in der Pädagogik
Zuerst sollten wir uns anschauen, was die Definition eines Erziehungsstils ist:
In den Erziehungswissenschaften gibt es die vier bekannten Erziehungsstile:
- autoritativer Stil
- autoritärer Stil
- ablehnend-vernachlässigender Stil
- permissiver Stil (auch nachgiebiger, laissez-faire oder verwöhnender Stil)
Schauen wir uns zu Beginn erst die Konzepte genauer und dann im Zusammenhang miteinander an.
Autoritativer Stil
Der autoritative Stil zeichnet sich durch ein sogenanntes Gleichgewicht aus klaren Regeln und Grenzen mit Liebe, Wärme, Verständnis und Unterstützung aus. Das bedeutet, dass die Eltern die Regeln aufstellen und diese dann dem Kind auch erklären, was auch passieren würde, wenn es zu Regelverstößen kommen würde. Natürlich bedeutet, das nicht, dass die Kinder keine Entscheidungsfreiheit haben. Dies passt sich an und wächst auch mit dem Alter des Kindes. Für mehr Informationen über diesen Erziehungsstil kannst du gerne hier weiterlesen.
Autoritärer Stil
Bei dem autoritären Stil sind strenge Regeln, Kontrolle und klare Hierarchien mehr geprägt. Hier gibt es Strafen bei Regelverstößen oder Fehlverhalten. Das Kind kann nicht dagegen Widersprechen oder seine eigene Meinung äußern, und wenn es dies tut, wird es auch nicht akzeptiert. Wenn du mehr dazu wissen möchtest, dann kannst du gerne in einem separaten Artikel unseres Blogs weiterlesen.

Ablehnend-Vernachlässigender Stil
Bei diesem Erziehungsstil kümmern sich die Eltern um das Kind. Es gibt also keine Regeln oder emotionale Zuwendung. Die Eltern sind desinteressiert /überfordert und zeigen wenig Fürsorge oder Kontrolle. Das Kind ist also auf sich selbst gestellt.

Permissiver Stil
Der permissive Stil bedeutet, dass die Eltern dem Kind sehr viele Freiheiten lassen und kaum Regeln aufstellen. Die Kinder dürfen also (fast) alles selbst entscheiden, auch in ihrem jungen Alter. Dann zeigen auch die Eltern viel Liebe und Zuneigung aber setzen keine klaren Grenzen. Für weitere Infos hier weiterlesen.
Charakteristika und Auswirkungen der 4 Erziehungsstile
Kommen wir nun zu den Merkmalen der Eltern bei den Erziehungsstilen und deren Folgen auf die Kinder:
Zusammenhang der 4 Erziehungsstile
Du hast bestimmt schon die untere oder eine ähnliche Abbildung mal gesehen. Denn hier werden der autoritative Stil, der autoritäre Stil, der ablehnend-vernachlässigende Stil und der permissive Stil kategorisiert. Heutzutage gibt es verschiedene Kategorisierungen, da der Kontext etwas anders ist. Das ist der Grund, warum der permissive Stil mehrere Begriffe hat.
Der Zusammenhang zwischen den vier Erziehungsstilen lässt sich gut durch die beiden Dimensionen „Responsiveness“ (Wärme/Akzeptanz) und „Demandingness“ (Regeln/Kontrolle) darstellen. Je nachdem, ob diese jeweils hoch oder niedrig ausgeprägt sind, ergibt sich ein bestimmter Erziehungsstil.
So stehen sich z.B. der autoritative und der vernachlässigend-ablehnende Stil sowie der autoritäre und der permissive Stil jeweils als Gegensätze gegenüber.
Das Modell verdeutlicht, wie unterschiedlich elterliches Verhalten sein kann.
Weitere Erziehungsstile
Außer den vier Erziehungsstilen gibt es auch noch andere Erziehungsstile, wie von Kurt Lewin, Klaus Hurrelmann, Maria Montessori und Reinhard Tausch & Anne-Marie Tausch.
Was ist der perfekte Erziehungsstil?
Es gibt nicht den perfekten Erziehungsstil, der für alle Familien und Kinder gleichermaßen passt. Jede Familie bringt eigene Werte, Überzeugungen und Persönlichkeiten mit und jedes Kind ist individuell.
Deshalb ist es wichtig, dass Eltern einen Erziehungsweg wählen, der zu ihrem Charakter, ihren moralischen Vorstellungen und vor allem zum Kind und dessen Bedürfnissen passt.
Oft ist ein Mittelweg zwischen verschiedenen Stilen sinnvoll zu finden. Beispielsweise einer, der sowohl Orientierung als auch Freiheit bietet. Am Ende zählt vor allem, dass Kinder sich geliebt, verstanden und begleitet fühlen.
FAQ
Welche Erziehungsstile nach Baumrind gibt es?
- autoritativer Erziehungsstil
- autoritärer Erziehungsstil
- ablehnend-vernachlässigender Erziehungsstil
- permissiver Erziehungsstil
Gibt es nur das Konzept von Diana Baumrind?
Es gibt auch Erziehungstheorien, wie z. B. von:
- Kurt Lewin
- Klaus Hurrelmann
- Maria Montessori
- Reinhard Tausch & Anne-Maria Tausch
- etc.
Warum hat permissiver Stil verschiedene Begriffe?
Der permissive Erziehungsstil wurde in anderen Erziehungsstilkonzepten benutzt, aber da es ein anderer Kontext war, wurde der Name geändert. Das Konzept ähnelt sich aber.
Gibt es einen perfekten Erziehungsstil?
Nein, den gibt es nicht. Eltern können sich von den Erziehungsstilen inspirieren lassen, jedoch sind jede Familie und jedes Kind anders. Sie sollten schauen, welcher Erziehungsstil von den Normen, Werten und Charakteristika am besten zu Ihnen passt.
Das war’s auch mit dem Artikel. Wir hoffen der Artikel hat dir weiter geholfen und auch gefallen.